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Benziner, Diesel, E-Auto: Wer ist klimafreundlicher?
1886 entwickelte der deutsche Ingenieur Carl Benz in Mannheim das erste Automobil, den „Benz-Patentwagen“ (Patent-Nummer 37435). 16 Kilometer pro Stunde schnell rollte er voran. Seitdem hat die Liebe der Deutschen zum Auto kaum nachgelassen. Doch auch, wenn wir es noch so lieben, jedes Auto kommt einmal in die Jahre. Ungefähr 220.000 Kilometer Gesamtlaufleistung schaffen unsere Nachfolger von Benz‘ Automobil heute im Durchschnitt – dann ist Schluss und ein neuer PKW muss her.
Doch wie umweltfreundlich sind heutige Elektroautos, Benziner und Diesel eigentlich im Vergleich? Um das zu beantworten, werfen wir einen Blick auf ihr gesamtes „Fahrzeugleben“ - von der Herstellung (bei E-Fahrzeugen einschließlich der Antriebsbatterie) bis zur Entsorgung.
Ökobilanzen beziehen alle Faktoren mit ein
Sogenannte Ökobilanzen prüfen unsere Frage auf Herz und Nieren und beziehen alle Faktoren in die Bilanzierung mit ein, nicht zuletzt die Energie, die man zum Fahren braucht. Beim Elektroauto ist das der Strom vom Kraftwerk bis zum Antrieb. Beim herkömmlichen Fahrzeug dagegen der Kraftstoff vom Bohrloch über die Zapfsäule bis hin zu Motor und Auspuff. Gerechnet wird mit realistischen Verbrauchswerten, wie sie im Alltagsbetrieb anfallen. Der Vergleich muss dabei fair bleiben. Größe, Ausstattung und weitere Merkmale sollen deshalb gleich beziehungsweise vergleichbar sein.
Unsere Grafik vergleicht den CO2-Ausstoß in Gramm pro gefahrenem Kilometer aus Sicht einer solchen umfassenden Ökobilanz. Demnach sind Elektroautos wesentlich klimafreundlicher als konventionelle PKW. Im Durchschnitt liegt ihr CO2-Ausstoß bei weniger als der Hälfte vergleichbarer Benziner oder Diesel. Zwar ist die Herstellung von E-Fahrzeugen mit etwas mehr Emissionen verbunden als die herkömmlicher PKW, im Betrieb sind sie aber effizienter und deutlich klimafreundlicher (auch bei Anrechnung des Strommix in Deutschland).
Elektroautos mit deutlichem Klimavorteil
Auf Herstellung, Wartung und Entsorgung entfallen bei Benziner und Diesel rund ein Fünftel der CO2-Bilanz (CO2-Ausstoß in Gramm, umgelegt auf einen gefahrenen Kilometer). Der Fahrzeugbetrieb mit Benzin beziehungsweise Diesel schlägt dafür mit rund 80 Prozent zu Buche. Beim E-Auto hingegen überwiegt in Sachen CO2-Ausstoß der Bereich Herstellung, Wartung und Entsorgung. Der Betrieb eines Elektroautos ist jedoch selbst mit Blick auf den durchschnittlichen deutschen Strommix schon so emissionsarm, dass der größere „CO2-Rucksack“ aus der Herstellung schnell wieder „abgefahren“ ist. Über den gesamten Lebensweg ergibt sich so ein deutlicher Klimavorteil.
Zukünftig wird der Klimavorteil von E-Autos mit dem Fortschritt der Energiewende im Strombereich weiterwachsen. Denn vom immer saubereren Strom profitiert auch jedes E-Fahrzeug. Die Herstellung der E-Autos wird ebenfalls klimafreundlicher werden. Der ökologische Fußabdruck von Material- und Rohstoffbedarf sinkt, unter anderem durch weitere Vorgaben zum Recycling und zur Nachhaltigkeit von Batterien.
Ausführlichere Informationen zum angestellten Vergleich sind hier zu finden.