
Neues EU-Energielabel für Smartphones und Tablets
Neben den Angaben zur Energieeffizienz werden auf dem neuen Label für Smartphones und Tablets erstmals auch Informationen zur Haltbarkeit und Reparierbarkeit zu finden sein. Verbraucherinnen und Verbraucher können sich so ganz gezielt für langlebige Produkte entscheiden und damit Kosten sparen. Langlebige Produkte schonen außerdem natürliche Ressourcen. Das neue Label ist auch als Anreiz für Hersteller gedacht, ihre Produkte möglichst haltbar zu konstruieren.
Smartphones und Tablets sind damit die erste Produktgruppe, die neben den bekannten Energieeffizienz-Klassen (farbliche Skala A bis G) nun auch „Reparierbarkeitsklassen“ auf dem EU-Energielabel ausweisen.
Das bedeuten die Symbole auf dem neuen Label
Dass Geräte laut Label gut zu reparieren sind bedeutet nicht immer, dass Verbraucherinnen und Verbraucher die Schäden auch selbst beheben können. Von Profis können solche Geräte beispielsweise in sogenannten Reparatur-Cafés aber oft schnell und günstig repariert werden.
Die Reparierbarkeitsklassen auf dem Label sind auf der Basis des sogenannten „Reparierbarkeitsindexes“ eingeteilt. Er wird auf dem jeweiligen Produktdatenblatt ausgewiesen und bewertet alle Produkte nach den gleichen Kriterien. Bei Smartphones sind das zum Beispiel die sogenannte Zerlegungstiefe (Anzahl der Arbeitsschritte), die Art der Befestigungen und deren Wiederverwertbarkeit (etwa Kleber, Klemmen oder Schrauben), das benötigte Werkzeug (Höchstwertung: kein Werkzeug, schlechtere Wertungen: Spezialwerkzeuge notwendig), die Verfügbarkeit von Ersatzteilen für Verbraucherinnen und Verbraucher, die Länge der Verfügbarkeit von Software-Aktualisierungen (Sicherheits-, Korrektur- und Funktions-Updates für das Betriebssystem) und die Reparaturinformationen (Verfügbarkeit und eventuelle Kosten für die Bereitstellung).
Bewertet werden dabei entweder die Produkte als Ganzes oder aber Teile, die häufiger ausfallen und die für die Gerätefunktion von zentraler Bedeutung sind - wie zum Beispiel die Displays von Smartphones und Tablets.
EU-Energielabel kann mehrere hundert Euro pro Jahr einsparen
Bereits seit Mitte der 1990er Jahre existiert das EU-weit einheitliche Energielabel für verschiedenste Produkte wie Waschmaschinen, Fernseher oder Kühlgeräte, seit dem Jahr 2021 in der neuesten Design-Fassung (wir berichteten). Mit Energieeffizienzklassen und Angaben zu Produkteigenschaften wie Strom- und Wasserverbrauch oder Lautstärke lassen sich die verschiedenen Geräte gut vergleichen. Und das lohnt sich, denn energieeffiziente Geräte können mehrere hundert Euro pro Jahr sparen.
A steht auf dem EU-Energielabel für die Produkte mit der höchsten Energieeffizienz, G für weniger effiziente Produkte. Weitere Symbole informieren über Produkteigenschaften wie Fassungsvolumen, Bildschirmdiagonale, Geräte-Lautstärke oder Wasserverbrauch. Ein QR-Code leitet auf die europäische Produktdatenbank (EPREL) weiter, die kostenfrei weitere Detail-Informationen zum Produkt liefert.
Weiterführende Informationen:
- BMWE-Dossier auf energiewechsel.de: „Energieverbrauch und Reparierbarkeit auf einen Blick“
- Informationen der wissenschaftlich-technischen Bundesoberbehörde (BAM) zum EU-Energielabel
- BMWE-Artikel: „Leuchtendes Beispiel für Energieeffizienz“
- Erklärfilm der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung zum neuen EU-Energielabel für Smartphones